Realversuch in der Holzhalle
Denkmalgeschützte Mühlen, leerstehende Industriehallen, Brachen und weite Flächen städtischen Grüns – noch scheint das Potential des zukünftigen Quartiers rund um das Deutzer Hafenbecken zu schlummern. Doch Planungen, Verhandlungen und Entscheidungen laufen längst auf Hochtouren. Diesen kurzen Schwebezustand mitten in der Transformation nutzen nun Miriam Hamel (Institut für Prozessarchitektur, Fachbereich Architektur, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Annelie Knust (nonconform – Büro für Architektur und partizipative Raumentwicklung) und Margrit Miebach (Kunstverein artrmx e.V., CityLeaks Urban Art Festival) zur Durchführung ihres Realversuchs „Leben 1:1“. Vom 7. bis 16. August 2021 errichten sie in der Holzhalle im Deutzer Hafen an der Alfred-Schütte-Allee ein temporäres Camp. In ihrer einwöchigen Live-Performance möchten sie mit wechselnden Gästen aktuelle (sozial)räumliche Realitäten erforschen und diskutieren, um eine oder vielleicht sogar mehrere Antworten zu finden, wie wir in Zukunft leben wollen, wenn die Möglichkeit der Stadt, wie wir sie jetzt kennen, erschöpft sind.
Nichts ist endgültig
In einem kollaborativen Prozess des Stadt-Bauens will die Gruppe vor Ort einfache, temporäre Strukturen für das gemeinsame Leben errichten: Einen Salon, der mit einer langen Tafel zum gemeinsamen Essen und Diskutieren als Mittelpunkt und Herzstück der Siedlung. Kojen als Rückzugsorte und Ruhestätten. Eine Küche für die Zubereitung von Speisen und als Ort des informellen Plauderns. Einen Garten für frisches und würziges Grün, ein Sonnendeck zum Entspannen und Sinnieren und schließlich ein Bad zur Erfrischung. Nichts ist endgültig, alles ist in Bewegung und wird sich durch die Ideen und Ansprüchen der Gäste kontinuierlich verändern.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Bronnbacher Stipendium des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft statt. Es ist weiter Teil des Promotionsvorhabens Stadtfinden von Miriam Hamel an der Bauhaus-Universität Weimar und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. www.miriamhamel.de
Zudem ist findet das Projekt im Rahmen des Superpopp-Up Performance Festivals statt, einem Projekt des NRW-Forum Düsseldorf/Kunstpalast Düsseldorf und des Museum Ulm, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Interessierte können sich zu einem Online-Streifzug durch die Live-Utopie am 16.08.2021 um 19:00 Uhr per Zoom zuschalten: https://zoom.us/j/94972313304